Ärzte-Team des Swiss TPH unterstützt das Universitätsspital Basel im Kampf gegen COVID-19

02.04.2020

In der Corona-Krise hat das Universitätsspital Basel die Predigerkirche in ein Corona-Testzentrum umfunktioniert. Täglich werden hier hunderte Menschen auf das Corona-Virus getestet. Mit von der Partie: Die Ärztinnen und Ärzte des Schweizerischen Tropen- und Public Health-Instituts (Swiss TPH).

Die Predigerkirche neben dem Universitätsspital Basel wurde in ein Corona-Testzentrum umfunktioniert. (Foto: Swiss TPH)

Der Ansturm auf die Predigerkirche unweit des Universitätsspitals Basel ist gross: Hunderte sind es täglich, die sich auf die neue Lungenkrankheit COVID-19 testen lassen. Das Corona-Testzentrum wurde von Roland Bingisser, Leiter des Notfallzentrums, und Manuel Battegay, Leiter der Infektiologie am USB, ins Leben gerufen. Seit drei Wochen sind auch sechs Ärztinnen und Ärzte des Swiss TPH in der Predigerkirche im Einsatz.

"Uns war früh klar, dass wir hier mithelfen wollen", sagt Daniel Paris, Leiter des Departements "Medicine" am Swiss TPH. "Denn in dieser ausserordentlichen Situation braucht es nicht nur Maschinen. Es braucht vor allem gut ausgebildetes Fachpersonal, welches sich solidarisch für die Sicherheit und das Wohlergehen der Patientinnen und Patienten einsetzen."

Wie zum Beispiel die Swiss TPH-Ärztin Esther Künzli und der Swiss TPH-Arzt Andreas Neumayr. Normalerweise beraten sie Reisende im Reisemedizinischen Zentrum am Swiss TPH oder behandeln diese, wenn sie krank aus den Tropen zurückkehren. Nun sind sie mehrmals pro Woche von 16 Uhr bis Mitternacht in der Predigerkirche tätig. Sie testen Patientinnen und Patienten auf das Virus und eruieren, wer auf dem Notfall oder dezidierten COVID-Stationen weiter gepflegt werden muss, und wer unbesorgt wieder heimkehren kann.

"Dabei müssen wir aufpassen, dass uns auch andere Krankheitsfälle, wie zum Beispiel Herzinfarkte oder Lungenembolien nicht entgehen. Krankheiten also, die mit Corona eigentlich nichts zu tun haben", sagt Andreas Neumayr. Von den auf COVID-19 getesteten Patientinnen und Patienten muss sich glücklicherweise nur ein kleiner Teil in Spitalobhut begeben.

Was die Arbeit der Fachkräfte des Swiss TPH erleichtert: Die perfekten Abläufe und Kommunikation sowie die Kollegialität unter der Ärzteschaft. "Die Motivation unter den Medizinern ist sehr hoch", bestätigt Esther Künzli. Noch bestehen in der Predigerkirche keine Kapazitäts-Engpässe. "Wir sind vorbereitet, bis zu 700 Tests pro Tag durchzuführen", sagt Roland Bingisser. "Dies für den Fall, dass nach der (Teil-)Aufhebung der Bundes-Massnahmen die Ansteckungsraten wieder in die Höhe schnellen. Das breite Testen ist enorm wichtig, um einen kritischen Anstieg auch früh zu erkennen. Wer hustet wird getestet!"

Daniel Paris vom Swiss TPH ist zudem überzeugt, dass diese gute Zusammenarbeit zwischen dem Swiss TPH und dem USB auch in Zukunft erhalten bleibt. "Nur gemeinsam lässt sich eine hochstehende translationale Medizin zum Wohlergehen der Patientinnen und Patienten, lokal, national und international umsetzen", sagt Paris.

Daniel Paris

Daniel Paris

Associate Professor, MD, PhD, DTMH, Prof. Dr. med.

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