Die Regierung des Kantons Basel-Stadt hat ihre Unterstützung für die Fortsetzung der vom Swiss TPH geleiteten Bevölkerungskohortenstudie COVCO-Basel bestätigt. Die nächste Phase der Studie läuft unter dem Namen COVCO+ und wird vom Kanton und der Universität Basel finanziert. In Zusammenarbeit mit der Novartis Foundation soll sie dabei helfen, die biologischen und umweltbedingten Faktoren, die ein gesundes Leben beeinflussen, besser zu verstehen.

COVCO+ hat zum Ziel, besser zu verstehen, wie biologische, ökologische und städtische Faktoren eine gesunde Lebensweise beeinflussen – und daraus konkrete Ansätze zur Verbesserung der Gesundheit in der Region Basel und darüber hinaus abzuleiten. (Foto: © Kanton Basel-Stadt: www.bs.ch/bilddatenbank)
Der Kanton Basel-Stadt hat heute bekannt gegeben, dass er seine Investitionen in COVCO+ fortsetzen wird. Das Projekt baut auf der Forschungsinfrastruktur und den Erkenntnissen von COVCO-Basel auf, das ursprünglich ins Leben gerufen wurde, um die Auswirkungen der Corona-Pandemie zu untersuchen. Von Anfang an verfolgte die Studie jedoch auch ein längerfristiges Ziel: die Gesundheit der erwachsenen Bevölkerung in der Region Basel über einen längeren Zeitraum und in Bezug auf eine Vielzahl von Faktoren zu beobachten.
Mittelfristig soll die Kohorte Teil einer grösseren, schweizweiten Initiative mit über 100 000 Teilnehmenden werden, die nationale und internationale Vergleiche ermöglicht und durch eine integrierte Biobank weiterführende Forschung unterstützt.
COVCO+ konzentriert sich darauf, zu verstehen, wie sich biologische, umweltbedingte und städtische Lebensbedingungen auf die Gesundheit der Bevölkerung auswirken, insbesondere im Hinblick auf die Entwicklung von kardiovaskulären Risikofaktoren wie Bluthochdruck sowie von Diabetes und psychischen Erkrankungen.
«Im internationalen Vergleich steckt die Schweiz bei gross angelegten, integrierten Bevölkerungskohorten noch in den Kinderschuhen. Umso wichtiger ist es, dass Basel-Stadt eine Pionierrolle übernimmt – insbesondere angesichts seiner strategisch günstigen Lage im Life-Sciences-Cluster», sagt Nicole Probst-Hensch. Sie ist Leiterin des Departements «Epidemiology and Public Health» am Swiss TPH und Projektleiterin von COVCO-Basel. «Das Swiss TPH führt seit mehr als 30 Jahren Kohorten mit Biobanken durch und ist damit Vorreiter dieses Ansatzes in der Schweiz.»
Die Bedeutung von Kohortenstudien
Langzeit-Kohortenstudien sind für die öffentliche Gesundheitsforschung von grundlegender Bedeutung, da sie wertvolle Erkenntnisse über die Ursachen, den Verlauf und die Risikofaktoren von Krankheiten liefern. Durch die Beobachtung großer Bevölkerungsgruppen über lange Zeiträume hinweg lassen sich Zusammenhänge zwischen Lebensstil, Umweltfaktoren, Genetik und anderen biologischen Merkmalen sowie Gesundheitseffekten erkennen. Solche Studien sind unerlässlich für eine evidenzbasierte Prävention von Krankheiten, die Entwicklung neuartiger Biomarker zur Früherkennung von Krankheiten und als Zielmoleküle für neue Therapien. Ihre Ergebnisse sind zudem für die Verbesserung der medizinischen Versorgung und die Entwicklung wirksamer Gesundheitspolitiken von entscheidender Bedeutung.
Zusammenarbeit zwischen öffentlichem und privatem Sektor
COVCO+ wird vom Kanton Basel-Stadt und der Universität Basel finanziert und in Zusammenarbeit mit der Novartis Foundation entwickelt. Aufbauend auf ihrer langjährigen Erfahrung in der Umweltforschung und der Epidemiologie von Herz-Kreislauf-Erkrankungen werden das Swiss TPH und die Novartis Foundation mit der COVCO-Basel-Kohorte und der Initiative «AI4Healthy Cities» zusammenarbeiten. Mithilfe von künstlicher Intelligenz sollen Gesundheitsdaten mit verschiedenen Einflussfaktoren in Städten verknüpft werden, um die Gesundheit der Bevölkerung in der Region Basel zu verbessern.
Zu den geplanten Aktivitäten gehört die Ermittlung der Gebiete und Bevölkerungsgruppen in der Region Basel, die ein erhöhtes Risiko für Bluthochdruck, Diabetes, erhöhte Blutfettwerte und Herz-Kreislauf-Erkrankungen aufweisen. Zudem sollen die sozioökonomischen Faktoren bestimmt werden, die zu Unterschieden im Risiko für diese Gesundheitsprobleme beitragen. COVCO+ wird politischen Entscheidungsträger*innen und relevanten Akteur*innen aus den Bereichen Gesundheit und Stadtplanung Erkenntnisse darüber liefern, wie Umgebungen gestaltet werden können, um einen gesünderen Lebensstil – insbesondere im Hinblick auf die Herz-Kreislauf-Gesundheit – in der gesamten Region Basel zu fördern.
Contact

Nicole Probst-Hensch
Professor, PhD (Pharmacy and Epidemiology), MPH
Head of Department, Group Leader, Head of Unit
+41612848378
nicole.probst@swisstph.ch