Deutlicher Rückgang von Hepatitis A in der Schweiz

03.08.2018

Eine Studie des Swiss TPH zeigt einen starken Rückgang von Hepatitis A von 628 Fällen im Jahr 1988 auf 43 Fälle im Jahr 2016. Die Studie, die die Überwachungsdaten der letzten 30 Jahre in der Schweiz analysiert hat, wurde gestern in der Fachzeitschrift Travel Medicine and Infectious Disease veröffentlicht.

Eine Impfung gegen Hepatitis A wird insbesondere für Reisende in Risikogebiete empfohlen. (Foto: Christian Flierl / Swiss TPH)

In den meisten europäischen Ländern ist das Vorkommen von Hepatitis A in den letzten Jahrzehnten deutlich zurückgegangen. In der Schweiz sank die Melderate der Krankheit von 9,5 / 100'000 Einwohner (628 Fälle) im Jahr 1988 auf 0,5 / 100'000 Einwohner (43 Fälle) im Jahr 2016.

"Der Rückgang in den letzten 30 Jahren ist hauptsächlich auf die verbesserte Aufklärung über die Erkrankung, auf Gesundheitsinterventionen für intravenöse Drogenkonsumenten, sowie auf die Impfung von Risikogruppen wie Reisende und Männer, die Sex mit Männern haben, zurückzuführen", sagte Daniel Mäusezahl, Wissenschaftler am Swiss TPH.

Während in den 80er und frühen 90er Jahren der Hauptverdacht für eine Infektion mit dem intravenösen Drogenkonsum in Verbindung gebracht wurde, tritt Hepatitis A heute meist nach dem Konsum von verunreinigten Nahrungsmitteln auf. Der Anteil derjenigen, die wahrscheinlich während einer Auslandsreise infiziert wurden, nahm im Laufe der Zeit zu.

Die Studienergebnisse wurden am 02.08.2018 in der Fachzeitschrift Travel Medicine and Infectious Disease veröffentlicht. Die Studie wurde vom Bundesamt für Gesundheit finanziert.

Weitere Überwachung empfohlen

Ein Ausbruch von Hepatitis A in mehreren europäischen Ländern 2016 zeigt, dass die Krankheit nicht ignoriert werden kann. "Während die Zahl der Hepatitis A-Fälle zurückgegangen ist, hat das Alter der Erkrankten, zugenommen", so Mäusezahl. "Leider ist Hepatitis A eine Krankheit, die mit zunehmendem Alter schwerwiegender wird." Dies könnte erklären, warum der Anteil im Spital behandelter Patientinnen und Patienten unter den gemeldeten Fällen von 21% auf 45% angestiegen ist.

"Wir empfehlen daher eine kontinuierliche Überwachung sowie Prävention durch Impfung von Personen aus Risikogruppen", sagte Claudia Schmutz, Swiss TPH, eine der Studienautorinnen.

Über Hepatitis A

Hepatitis A ist eine infektiöse Leberentzündung, ausgelöst durch das Hepatitis A-Virus, das hauptsächlich über den fäkal-oralen Weg übertragen wird. Typische Symptome sind Fieber, Unwohlsein, Gelbsucht, Appetitlosigkeit und Übelkeit. Die Hepatitis A-Impfung wird vor allem für Risikogruppen wie Reisende in endemische Gebiete, Männer, die Sex mit Männern haben, sowie medizinisches Fachpersonal, empfohlen.

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