Grippeprävention in der Schweiz

16.05.2019

Eine vom Swiss TPH durchgeführte schweizweite systematische Erhebung von 97 Organisationen belegt, dass sich Behörden, Spitäler, Institutionen und Organisationen seit Langem gegen die Grippe engagieren. Die Studie zeigt, dass der Trend von einzelnen, isolierten Aktivitäten, wie beispielsweise die Impfung der Mitarbeitenden und Patienten, hin zu breiteren Massnahmen erfolgreich in der Grippeprävention ist. Dabei nehmen in erster Linie Universitätsspitäler eine Vorreiterrolle ein.

Alle befragten Spitäler bieten kostenlose Impfungen für Mitarbeitende an und dokumentieren deren Impfstatus. (Foto: Joachim Pelikan, Swiss TPH)

 Mehrere tausend Spitalaufenthalte und hunderte Todesfälle: Das sind die jährlichen Folgen der Grippe in der Schweiz. Mit der nationalen Strategie zur Prävention der saisonalen Grippe (GRIPS) will das Bundesamt für Gesundheit (BAG) die Zahl der schweren Erkrankungen senken.

Zur Verbesserung der Situation setzt GRIPS zwei Prioritäten: Zum einen braucht es mehr Wissen über die Grippeprävention sowie die gesundheitlichen und wirtschaftlichen Folgen der Krankheit. Zum andern gilt es, bereits Erreichtes zu bewahren und die bestehenden Massnahmen zu optimieren. Die Strategie setzt deshalb nicht nur auf die Impfpromotion, sondern sieht auch die Forschung im Bereich der öffentlichen Gesundheit (Public Health) und den Patientenschutz als Schwerpunkte. Ziel ist es, die Anzahl schwerer Grippeerkrankungen zu reduzieren, insbesondere bei Menschen mit erhöhtem Komplikationsrisiko.

Um die Auswirkungen von bereits umgesetzten Präventionsmassnahmen besser einschätzen und zielführende Grippepräventionsmassnahmen und die dafür notwendigen Mittel ableiten zu können, beauftragte das BAG das Swiss TPH mit der Durchführung einer Mapping Studie. Neben einer schweizweiten Bestandsaufnahme der umgesetzten Grippepräventionsmassnahmen wurden auch Auswirkungen, Änderungen, Erfolge und Misserfolge der umgesetzten Massnahmen erfasst, um Empfehlungen zu Best-Practices und zur Optimierung von Massnahmen und zu Lücken ableiten zu können. Von Oktober 2017 bis Januar 2018 wurden insgesamt 335 Organisationen angefragt; 97 Organisationen nahmen daraufhin an einem Interview teil.

„Es war wirklich sehr beeindruckend auf solch breites Engagement beim Thema Grippeprävention zu stossen. Am spannendsten in den Interviews mit den Expertinnen und Experten war es, ihr langjähriges und vielfältiges Erfahrungswissen in Sachen Präventionsmassnahmen zu dokumentieren“ berichtet Jana Gerold, Projektleiterin am Swiss TPH.

Insgesamt lässt die Analyse vier allgemeine Schlussfolgerungen und daraus resultierende Empfehlungen zu (Schlussbericht zur Mapping Studie). Das BAG schliesst sich den Empfehlungen der Studie an und legt Massnahmen zu ihrer Umsetzung und zur Optimierung der Präventionsmassnahmen fest (Stellungnahme des BAG).