Swiss TPH Symposium: Malaria im Fokus – Von der Forschung zur globalen Krankheitsbekämpfung

12.06.2025

Heute, am 12. Juni 2025, startet am Schweizerischen Tropen- und Public Health-Institut (Swiss TPH) in Allschwil bei Basel ein zweitägiges Symposium unter dem Titel «Malaria in Focus: From Research to Global Action». Rund 200 Fachpersonen aus Wissenschaft, internationalen Organisationen, dem öffentlichen Sektor und der Industrie diskutieren, wie Partnerschaften und Innovationen die Eliminierung von Malaria vorantreiben können. Dies geschieht zu einem Zeitpunkt, an dem Finanzierungsengpässe und politische Unsicherheiten jahrzehntelange Fortschritte in der globalen Gesundheit gefährden.

Seit dem Jahr 2000 konnten laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) weltweit über 2 Milliarden Malariafälle verhindert und fast 13 Millionen Leben gerettet werden. Dieser Fortschritt ist jedoch nun gefährdet. Die Auflösung von USAID – dem weltweit grössten Geldgeber für globale Gesundheitsprogramme – führt zu einer plötzlichen Finanzierungslücke mit unmittelbaren Folgen für die Bekämpfung und Eliminierung von Malaria. Expertenschätzungen zufolge könnten allein im Jahr 2025 rund 15 Millionen zusätzliche Malariafälle und über 100’000 vermeidbare Todesfälle auftreten. Verschärft wird die Situation durch Kürzungen in der Entwicklungszusammenarbeit und in der globalen Gesundheitsforschung in anderen Ländern – auch in der Schweiz. Diese Entwicklungen beeinträchtigen die Forschungspipeline, die Stärkung von Fachkapazitäten und die Widerstandsfähigkeit von Gesundheitssystemen weltweit.

«Gezielte Investitionen und Innovationen haben zu bisher nie dagewesenen Fortschritten im Kampf gegen Malaria geführt, die Vision einer malariafreien Welt schien greifbar», sagt Manuel Hetzel, Leiter der Einheit «Health Interventions» am Swiss TPH und Organisator des Symposiums. «Jetzt die Unterstützung zurückzufahren, wäre verantwortungslos. Es wird Menschenleben kosten und jahrelange Fortschritte zunichtemachen.»

Internationale Partner treffen sich am Swiss TPH Symposium

Am Symposium kommen renommierte internationale Expert*innen aus verschiedenen Disziplinen und Sektoren zusammen, um aktuelle Herausforderungen in der Malariaforschung und -eliminierung zu diskutieren. Das Programm reicht von Parasitenbiologie und innovativen Methoden zur Mückenbekämpfung über die Entwicklung von neuen Medikamenten, Impfstoffen und Diagnostika bis hin zur Modellierung der Auswirkungen des Klimawandels auf die Malariaübertragung und der Umsetzung von Forschungsergebnissen zur direkten Unterstützung von Bekämpfungs- und Eliminierungsprogrammen. Dabei wird die Notwendigkeit integrierter Ansätze für eine nachhaltige Wirkung hervorgehoben.

Morgen, am zweiten Tag des Symposiums, findet eine hochrangig besetzte Podiumsdiskussion mit Vertreter*innen des RBM Partnership to End Malaria, des Ifakara Health Institute in Tansania, der Harvard University, von Unitaid und des Swiss TPH statt. Im Zentrum steht die Frage, wie globale Partnerschaften in Forschung und Innnovation auch unter dem zunehmendem Ressourcendruck weiterhin Wirkung erzielen können. «Am Swiss TPH erleben wir täglich, wie vertrauensvolle Partnerschaften Leben retten», sagt Jürg Utzinger, Direktor des Swiss TPH. «Parasiten und Mücken machen nicht an Landesgrenzen halt. Wenn wir den Kampf gegen Malaria zurückfahren, werden Infektionskrankheiten zurückkehren – mit Folgen, die auch Länder wie die Schweiz betreffen.»

Die Rolle des Swiss TPH im Kampf gegen Malaria

Das Swiss TPH ist weltweit führend in der Malariabekämpfung. Rund 200 Forschende arbeiten an der Entwicklung neuer Diagnostika, Behandlungen und Impfstoffen gegen die Krankheit sowie an Strategien zur Vektorkontrolle. Durch die Zusammenarbeit mit Partnern bei gross angelegten Implementierungsstudien in Malariagebieten liefert das Swiss TPH wichtige Erkenntnisse, die Entscheidungsträger*innen weltweit für ihre Arbeit nutzen.

Als WHO-Kooperationszentrum und Mitglied der Swiss Malaria Group spielt das Swiss TPH eine wichtige Rolle bei der Förderung innovativer Strategien zur Eliminierung der Malaria.

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