Abschlusssymposium des TIGER-Projekts

18.11.2020

TIGER ist ein von der EU finanziertes Projekt zur grenzüberschreitenden Überwachung und Bekämpfung der asiatischen Tigermücke in der Oberrheinregion. Am 13. November 2020 organisierte das Swiss TPH ein virtuelles Symposium, bei dem das Projektteam über die aktuelle Situation der Ausbreitung der Tigermücke in der Region berichtete und die Projektergebnisse der letzten drei Jahre präsentierte.

Nahaufnahme einer asiatischen Tigermücke (Aedes albopictus). Foto: TIGER-Projekt

Am virtuellen TIGER-Symposium am 13. November 2020 präsentierten die Projektpartner die aktuelle Situation der asiatischen Tigermücke am Oberrhein sowie die Ergebnisse des dreijährigen Projekts.

Das TIGER-Projekt unterstützt die grenzüberschreitende Überwachung und Bekämpfung der Tigermücke in der Oberrheinregion in Frankreich, Deutschland und der Schweiz. Die Projektpartner, darunter das Swiss TPH, bieten den Behörden wissenschaftliche und technische Unterstützung, um die Risiken, welche von invasiven Stechmücken ausgehen, besser einschätzen und bewältigen zu können.

"Dies war eine grossartige Gelegenheit, die Projektpartner sowie Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft, lokalen Behörden und Politik zusammenzubringen, um die neuesten Erkenntnisse und Erfahrungen auszutauschen", sagt Pie Müller, Leiter der Gruppe "Vector Control" am Swiss TPH. "Wir danken allen für die Teilnahme an diesem ersten virtuellen Swiss TPH-Symposium!"

Drei Länder, ein gemeinsamer Feind

"Heute geht es ausnahmsweise nicht um COVID-19, sondern um einen anderen Unruhestifter, der keine Grenzen respektiert und ebenfalls eine grosse Wirkung hat: die asiatische Tigermücke", so Philipp Hübner, Kantonschemiker Basel-Stadt, in seiner Eröffnungsrede. "Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit funktioniert gut im Kampf gegen die Tigermücke, aber die Schlacht ist noch lange nicht gewonnen."

Am Symposium stellten die Projektpartner ihre Erkenntnisse sowie Innovationen im Kampf gegen die Tigermücke vor. Die Forschenden entdeckten beispielsweise, dass die Tigermücke die Fähigkeit entwickelt hat, Eier zu produzieren, die den winterlichen Bedingungen in der Region standhalten. Die Projektresultate zeigen, dass sich die Tigermücke hauptsächlich entlang der Hauptverkehrswege ausbreitet, aber sie ist auch in der Lage, sich bis zu einem Kilometer allein fortzubewegen.

"Diese Ergebnisse bestätigen, dass eine weitere enge Zusammenarbeit zwischen den drei Ländern absolut notwendig ist, um die Ausbreitung der Tigermücke einzudämmen. In den letzten drei Jahren hat sich das Tier weiterverbreitet und die Zahl der Mücken hat zugenommen", sagt Martin Gschwind, Entomologe am Swiss TPH. 

Es wurden auch Instrumente zur Unterstützung der Kontrolle und Überwachung der Tigermücke entwickelt, wie zum Beispiel eine Website mit Informationen darüber, wie man eine Tigermücke erkennt, und eine App zur Identifizierungshilfe der Tigermücke.

Überwachung der Asiatischen Tigermücke

Die asiatische Tigermücke ist von besonderer Bedeutung, da sie Krankheitserreger wie Dengue-, Chikungunya- oder Zika-Viren übertragen kann. Die Tigermücke stammt ursprünglich aus ländlichen Gebieten, ist aber inzwischen weiter in städtische Gebiete vorgedrungen und hat sich durch globalen Handel und internationale Reisen weltweit verbreitet. In der Schweiz wurde die Tigermücke erstmals 2003 im Kanton Tessin nachgewiesen.

Im Auftrag des Bundesamtes für Umwelt und verschiedener kantonaler Behörden überwacht das Swiss TPH die Tigermücke, um über gezielte Massnahmen zur Prävention und Bekämpfung zu informieren. Dazu gehört auch die Bearbeitung von Verdachtsfällen von Tigermücken, die von der Bevölkerung gemeldet werden. Zudem erforscht das Swiss TPH verschiedene biologische Aspekte der invasiven Stechmücke.

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