«Strategisch zentrale Professur für das Swiss TPH»

29.11.2017

Der Universitätsrat der Universität Basel hat an seiner Sitzung vom 28. November 2017 Jennifer Keiser vom Schweizerischen Tropen- und Public Health-Institut (Swiss TPH) zur neuen Associate Professorin für Vernachlässigte Tropenkrankheiten an der Philosophisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät gewählt.

Jennifer Keiser (links im Bild) in Pemba/Tansania, August 2017. Foto Marta Palmeirim.

«Diese Professur ist von zentraler strategischer Bedeutung für das Swiss TPH. Sie wird massgeblich dazu beitragen, die hervorragende internationale Stellung der Universität Basel in den Fachbereichen Parasitologie, Tropenmedizin und Globale Gesundheit weiter zu festigen», so der Direktor des Swiss TPH, Jürg Utzinger.

Jennifer Keiser, derzeit Lehrbeauftragte und Leiterin der Forschungseinheit Helminth Drug Development im Departement Medizinische Parasitologie und Infektionsbiologie am Swiss TPH, tritt ihre Professur auf den 1. Dezember 2017 an. Es ist dies die erste Besetzung der neuen Professur für Vernachlässigte Tropenkrankheiten an der Universität Basel.

Neue Wirkstoffe gegen tropische Wurmkrankheiten

Jennifer Keiser, 1969 in München geboren, studierte zunächst Pharmazeutische Wissenschaften an der Universität Basel. 1999 wurde sie am Swiss TPH in Zoologie promoviert. Von 2000 bis 2003 forschte sie als Postdoc an der Princeton University (New Jersey, USA) zu Themen von Demografie und Epidemiologie. Seit 2004 arbeitet sie wieder am Swiss TPH in Basel. Von 2007 bis 2013 hatte sie hier eine Förderprofessur des Schweizerischen Nationalfonds inne. Ihre Arbeitsgebiete sind die Erforschung und Entwicklung von neuen Wirkstoffen gegen bestimmte tropische Wurmkrankheiten wie etwa die Bilharziose.

«Verstärkte Partnerschaft mit dem Departement für Pharmazeutische Wissenschaften»

Zu ihrer Wahl sagt sie: «Ich freue mich, weiterhin mit meinem Team die grosse Herausforderung anzunehmen, um bestehende Anthelminthika zu erforschen und zu verbessern und neue  Wirkstoffe gegen parasitäre Wurmerkrankungen zu entwickeln. Die verstärkte Partnerschaft mit dem Departement Pharmazeutische Wissenschaften an der Universität Basel wird hierbei von grosser Hilfe sein.»

Swiss TPH führend bei der Entwicklung von Medikamenten gegen Darmwürmer

Parasitäre Wurminfektionen (Helminthen) sind ein grosses Gesundheitsproblem für die Bevölkerung in vielen tropischen und suptropischen Niedriglohnländern. Rund 1,5 Milliarden Menschen leiden weltweit an Darmwürmern, sogenannten soil-transmitted helmints.

Das Swiss TPH ist eine der führenden Institutionen weltweit, die neue Behandlungen entdeckt und klinische Studien im Bereich der parasitären Wurmerkrankungen durchführt. Das assoziierte Institut der Universität Basel beherbergt das WHO Collaborating Centre for Epidemiology and Control of Helminth Infections der Weltgesundheitsorganisation.

Das Swiss TPH arbeitet in den folgenden Bereichen: Grundlagenforschung, Medikamentenentwicklung und klinischen Studien, Evaluation und Entwicklung von neuen diagnostischen Instrumenten, Modellierung und Kartierung von Risikogebieten und Krankheitsbelastung. Das Institut unterstützt Länder, indem es Kontroll- und Beseitigungsprogramme für sie entwickelt und es engagiert sich auch in der Lehre und Ausbildung sowohl in der Schweiz wie auch in endemischen Gebieten.

Am 7./8. Dezember 2017 organisiert das Swiss TPH in Basel einen internationalen Wissenschaftskongress zum Thema "Helminth Infection - From Transmission to Control“.