Pfizer-Preis geht an zwei Swiss TPH Forscher

07.02.2019

Kristina Keitel-Hasler und Niklaus Labhardt, beide Forscher in der Clinical Research Unit am Swiss TPH, erhalten den Pfizer Forschungspreis 2019. Der Forschungspreis der Stiftung Pfizer wird am 7. Februar 2019 zum 28. Mal verliehen. Insgesamt werden 24 herausragende Forscherinnen und Forscher in fünf medizinischen Fachbereichen ausgezeichnet. Der Pfizer Forschungspreis ist einer der beachtenswertesten Forschungspreise für Medizin in der Schweiz.

Kristina Keitel-Hasler und Niklaus Labhardt, beide Swiss TPH, erhalten den Pfizer Forschungspreis 2019.

Kristina Keitel-Hasler - Preisträgerin im Fachbereich Pädiatrie

Kristina Keitel-Hasler, Swiss TPH und Inselspital Bern, und ihre Forschungsgruppe konnten mithilfe einer Smartphone-basierten Applikation die gesundheitliche Behandlung von Kindern in Tansania verbessern und den Einsatz von Antibiotika verringern. Dies erfolgte durch die Einführung vom digitalen Entscheidungsalgorithmus ePOCT (eletronic Point-of-Care Tool), welcher Ärzte beim Konsultationsprozess unterstützt und eine Behandlung vorschlägt.

ePOCT führt die Gesundheitsfachkräfte nicht nur durch die Konsultation, sondern integriert auch Laborschnelltests für bakterielle Infektionen und schwere Erkrankungen (niedriger Sauerstoffgehalt im Blut, Anämie, niedriger Blutzucker) sowie den Malaria-Schnelltest.

Ergebnisse einer klinischen Studie in Tansania zeigten eine verbesserte Gesundheitslage und eine geringere Anzahl an Antibiotika-Verschreibungen. Die Studie, die in Zusammenarbeit mit dem Ifakara Health Institute (IHI) und dem Stadtrat von Daressalam durchgeführt wurde, hat die klinischen Ergebnisse und die Antibiotika-Verschreibungen zwischen ePOCT, einem anderen Entscheidungsalgorithmus und der Routineversorgung bei über 3000 Kindern verglichen.

Niklaus Labhardt - Preisträger im Fachbereich Infektiologie, Rheumatologie und Immunologie

Die Forschungsgruppe von Niklaus Labhardt, Swiss TPH und Universitätsspital Basel, erhöhte den Therapieerfolg von HIV durch den sofortigen Behandlungsstart nach HIV Diagnose zuhause. In Lesotho nahmen 278 erwachsene Personen mit einem positiven HIV-Test an der klinischen Studie teil. Nach 12 Monaten zeigte sich, dass bei gut der Hälfte der Patienten mit sofortigen Behandlungsstart keine HI-Viren im Blut mehr nachweisbar waren. Zudem verbesserte sich die Therapiequote.

Die Studie wurde gemeinsam von Niklaus Labhardt und Isaac K. Ringera und Josephine A. Muhairwe von der Schweizer Hilfsorganisation SolidarMed entworfen. Feldteams von SolidarMed besuchten abgelegene Dörfer im Norden Lesothos und lokale Gesundheitsarbeiter und Krankenpflegende suchten jeden Dorfhaushalt auf und boten den BewohnerInnen einen freiwilligen HIV-Test an. Positiv getestete Personen erhielten direkt vor Ort die benötigten Informationen zur Therapie und die antiretroviralen Medikamente. So konnten die Patienten die Therapie am selben Tag zuhause beginnen.

Über den Pfizer Forschungspreis

Der Pfizer Forschungspreis ist in der Schweiz eine der wichtigsten Ehrungen für Forscherinnen und Forscher unter 45 Jahren. Für jeden der fünf medizinischen Fachbereiche, für die der Preis jährlich vergeben wird, beträgt die Preissumme 30'000 Franken.